Fast jeder hat Dinge im Keller oder im Schrank, die etwas von ihm wollen: Repariere mich! Lies mich! Verwende mich mal wieder! Und wenn nicht, dann verkaufe mich endlich! Es sind Dinge, die uns nichts nutzen, die uns ein schlechtes Gewissen machen, weil sie eine stille Aufforderung sind – und uns auf diese Weise unbewusst Energie rauben, statt positiv zu unserem Alltag beizutragen.
Frag dich, ob du den alten Stuhl wirklich jemals neu lackieren, den Krimi wirklich lesen oder den exotischen Früchtetee jemals trinken wirst. Ja? Gut – dann fang gleich damit an. Nein? Dann verabschiede dich von diesen Dingen, verkaufe oder verschenke sie. Kleine Schritte grosser Erfolg Wie viele Kugelschreiber hast du in deiner Schublade? Zehn? Zwanzig? Und wie viele davon funktionieren noch? Möchtest du die befreiende Wirkung des Aufräumens spüren, du musst nicht gleich mit den großen Problemzonen loslegen. Fang lieber klein an um dir den Einstieg zu erleichtern. Zum Beispiel mit deiner Schublade mit der Unterwäsche: Behalte nur die, die du wirklich gerne trägst, mit Spitzen, die schönen, speziellen, die restlichen darfst du entsorgen. Ausmisten nach dem 3 Kisten Prinzip Wenn du dich an die grösseren Projekte wie Vorratsschrank, Keller oder Kleiderschrank wagen willst, hilft die bewährte Drei-Kisten-Methode: In Kiste 1 kommt das, was du aufheben willst. Kiste 2 ist für all das bestimmt, was du selbst nicht mehr brauchst, was aber für andere vielleicht noch einen Wert hat – Sachen also, die du verkaufen oder verschenken könntest. Kiste 3 schliesslich landet im Abfall. Wenn du nun Stück für Stück die Dinge einsortiert, wirst du überrascht sein, wie viel in den Kisten 2 und 3 landet. Und wenn nicht? Dann hilft folgender Trick: Lagere all jene Dinge aus Kiste 1, die du im Moment nicht dringend benötigst ein halbes oder ganzes Jahr im Keller und beginne das Spiel von vorne. Was du nicht vermisst hast, kann weg. Wetten, dass dann kaum etwas übrig bleibt? Manchmal helfen übrigens schon ein paar Tage Abstand. Vergiss den Preis Besonders schwer fällt es, sich von Sachen zu trennen, die viel Geld gekostet haben: Weggeben? Niemals. War doch so teuer! Verabschiede dich von diesem Denkmuster und sei ehrlich zu sich selbst: Worin liegt der Wert für mich? Erinnerungs- oder Erbstücke haben oft einen persönlichen Wert, der fürs Behalten spricht. Wenn du dich aber nur aufgrund des hohen Kaufpreises scheust, etwas wegzugeben, solltest du dir einen Ruck geben und loslassen. Mit einem Trick kannst du die Entscheidung noch leichter machen: Fang heute damit an, die teuren Schuhe zu benutzen. Wenn du merkst, dass du damit nichts anfangen kannst, dann weisst du, dass du sie ohne schlechtes Gewissen weggeben kannst. Denn wenn sie unbenutzt in deinem Schrank liegen, hat niemand etwas davon, am allerwenigsten du selbst. Verkaufen oder Wegwerfen Bei einigen Dingen lohnt es sich, sie gebraucht zu verkaufen – oft ist das sogar ein Zusatz-Ansporn zum Ausmisten. Vieles kann man über Kleinanzeigen im Internet loswerden. Wenn du Gebrauchtpreise im Internet vergleichst, wirst du erstaunt sein, wie wenig su für einmal teure Dinge bekommst. Den vermeintlichen Gegenwert wirst du nicht erhalten, und bei vielen Dingen ist der Aufwand – fotografieren, Anzeige schreiben, Einstellen – viel größer als der Ertrag. Statt monatelang zu warten, bis du dich durchringen kannst, den Mantel zur Auktion einzustellen, sei lieber ehrlich zu sich selbst und verschenke ihn. Das befreiende Gefühl ist mehr wert als die paar Franken die du vielleicht noch bekommst. Verschenken – tu etwas Gutes Eine Sorte Dinge bleibt nach dem Ausmisten oft über Monate liegen: All das nämlich, was zum Weiterverkaufen oder Versteigern zu wertlos ist, aber dennoch so intakt oder ehemals teuer, dass du es nicht in den Abfall werfen magst. Der Abschied fällt dir leichter, wenn das gute Stück nicht im Abfall landet, sondern bei jemandem, der es gebrauchen kann und tatsächlich weiterhin benutzt und sich darüber freut. Sei grosszügig: In beinahe jeder Stadt gibt es Secondhand, Flüchtlingsinitiativen, die sich über Spenden freuen. Wenn nicht, kannst du die Dinge einfach per Kleinanzeige für Selbstabholer zum Verschenken anbieten – viele freuen sich über eine Gratis-Flohmarktkiste. Und so profitieren beide Seiten: Du wirst Kleinkram los und weisst, dass ein Anderer noch etwas davon hat. Lieblingsstück So gut es auch tut, sich von alten Schätzen zu trennen, an manchen Dingen hängen wir einfach. Am Erbstück, ein Geschenk einer lieben Freundin oder auch nur die Tasse, die schon seit 20 Jahren im Küchenschrank steht, von der wir uns aber aus völlig irrationalen Gründen nicht trennen können. Auch wenn sie keinen praktischen Zweck erfüllen, haben diese Dinge einen Sinn, denn sie gehören einfach zu uns und unserem Leben. Und deshalb dürfen sie bleiben. Mach dir über das Wie ein paar Gedanken. Wenn du bewusst zwischen Sachen von persönlichem Wert und nutzlosem Dasein unterscheidet und letzteren aussortiert, gewinnst du ausreichend Stauraum für die Erinnerungsstücke. Versuch doch einmal, die Dinge, an denen du hängst, geschickt in Szene zu setzen in einer Vitrine. So hast du mehr davon. Vorausdenken Wer klüger einkauft, muss später weniger ausmisten – eine simple, aber wahre Regel. Investiere in wenige hochwertige Produkte, die lange halten, statt in vermeintliche Schnäppchen, die irgendwann halb kaputt ihr Dasein im Schrank fristen. Das Gleiche gilt, wo es nicht um Qualität, sondern um Stil geht: Kauf nur Dinge, die dir wirklich gefallen, und frage dich bei Gelegenheitskäufen, wie lange du das Gekaufte wohl verwenden wirst – im Zweifelsfall sag lieber Nein. Netter Nebeneffekt: So bleibt mehr Geld für wirklich schöne Dinge. Mach es dir leicht Am besten ist es natürlich, wenn große Aufräum-Aktionen gar nicht erst nötig werden. Manche Menschen sind so ordentlich, dass Sie niemals aufräumen müssen – sie legen einfach alles dorthin, wo es hingehört. Lieber oft und kurz als selten und aufwändig. Wer einmal durch die gesamte Wohnung geht und in jedem Zimmer genau drei Minuten ins Aufräumen investiert, wird überrascht sein, wie ordentlich danach das Zuhause aussieht. Gut, für den vollen Kleiderschrank oder das chaotische Bücherregal wird das nicht reichen. Aber wer regelmäßig seinen Drei-Minuten-Rundgang macht, sorgt dafür, dass sich diese Chaos eben gar nicht erst entsteht. Zu guter Letzt Wer beim Einrichten nicht jede Farbe ins Haus lässt, sondern sich auf ein klares Konzept und wenige Töne beschränkt, wird ohne großes Zutun mit Räumen belohnt, die selbst dann ordentlich wirken, wenn einiges herumliegt. Comments are closed.
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Januar 2019
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